Freitag, Januar 03, 2014

Leicht Reisen - 7 Tipps um Gewicht und Platz auf Reisen zu minimieren

Egal ob auf dem Motorrad oder beim Backpacking, Gewicht und Volumen sind immer zwei Dinge beim Gepäck für die gilt - je geringer, desto besser.

Im Web und Blogs gibt es deshalb zahlreiche Packlisten und Tipps was man auf einer Reise mitnehmen sollte, aber am Ende ist es auch immer eine persönliche Sache. Ich selbst arbeite noch ein meiner Optimalen Packliste, im Moment habe ich meist immer noch zuviel dabei.

Aber hier sind meine 7 Tipps, die sich in der Praxis als tauglich gezeigt haben Gewischt und/oder Platz zu sparen:

1. Komprimieren
Gerade Kleidung läßt sich durch Kompressionsbeutel deutlich im Volumen reduzieren. Zwar benötigt man dazu Packsäcke oder Kompressionsbeutel, was ein wenig mehr an Gewicht bedeutet, aber das wiegt der Vorteil der um 30-50% reduzieren Volumens mehr als auf. Weiterer Vorteil ist, das man seine 7Sachen gleich etwas geordnet hat. Gerade wenn man mit Rucksack unterwegs ist oder auf dem Moped Sachen in verschiedenen Koffern verstauen muss ist das Goldwert, weil man nicht ständig alles auspacken muss. Ich habe einen 20L Packsack, der zudem noch Wasserdicht ist und sich super komprimieren lässt. Es gibt auch Packsäcke die sich als Rucksack oder Umhängetasche nutzen lassen, dann hätte man gleich zwei Funktionen in einem (Siehe nächster Tipp).

2. Zwei (oder mehr) Fliegen mit einer Klappe schlagen
Wann immer möglch versuche ich mehre Funktionen und Anwendungen in einem Gegenstand zu vereinen den ich mitnehme, das spart dann gleich ein, zwei oder mehr weitere Sachen, die ich sonst einpacken müsste. Ein paar Beispiele:

  • Bei Reisen mit dem Motorrad brauche ich keine Windjacke, Regenjacke oder Softshell: Dafür hab ich mein Gortex Inlay meiner Rukka Jacke dabei. Meine Freundin mach es andersherum: Sie spart sich das wasserdichte Inlay und hat stattdessen eine atmungsaktive, dünne Regenjacke dabei.
  • Elektronik: Leider sind wir noch immer nicht soweit, das wir all unsere kleinen Helferleins mit dem gleichen (USB)Stecker laden können. Trotzdem ergibt sich die Möglichkeit hier Material, Gewicht und Platz zu sparen: Meine Patona Kamera Akku Ladegerät z.B. kann über USB an die Steckdose angeschlossen werden. Außerdem erlauben verschiedene Ladeschalen das Laden verschiedener Kameraakkus (DSLR und P7800). Mit dem iPad Ladegerät läßt sich auch das iPhone und alle anderen USB Geräte laden. Und Apple hat die tollen Adapter für verschiedene Steckdosen, da spart man sich teure Traveladapter die eh nicht funktionieren.
  • Das optimale Mutlifunktionsgerät ist natürlich das SmartPhone: Telefonieren, eBooks lesen, Musikhören, Websurfen, Bloggen, Twitter, Navigationsgerät, Reiseführer, .... das Smartphone kann alles und damit all das ersetzen.
3. Wäschewaschen
Statt 10 T-Shirts, 4 Hosen, X Socken und Unterhosen, lieber mal waschen. Wir haben auf unseren Reisen festgestellt, das man öfters Waschen kann als man denkt. Egal ob Handwäsche oder auch mal eine Waschmaschinenladung. Wenn man dann noch auf funktionale Kleidung achtet, die schnell trocknet kommt man mit 2-3 Garnituren aus. Und meine Erfahrung zeigt, das man auf längeren Reisen am Ende eh immer die gleichen Klamotten anhat, einfach weil man weiß das sie bequem sind. Mein Tipp (den ich selbst nie befogle :-): Wenn man fertig gepackt hat, einfach jedes 3. Teil wieder auspacken.

4. Fest statt Flüssig
Ein Großteil des Packgewichts geht immer für Kosmetika drauf: Seifen, Zahnpasta, Deo, Waschmittel, Cremes, etc. Alles kommt in Tuben und Tiegel die schwer sind und sich nicht optimal packen lassen. Ich versuche deshalb wo immer möglich auf flüssiges zu verzichten und auf festes zurück zu greifen. Ein paar Beispiele:
  • Shampoo: Es gibt tolle Shampoo Seifen. Die halten ewig, sind leicht, können nicht auslaufen und sind toll dazu. Lush hat z.B. tolle Sachen im Angebot die auch gleich in praktischen Alu-Schachteln verkauft werden. Und - siehe Tipp 2 - das Shampoo kann man auch zum Duschen, Gesichtwaschen und notfalls sogar zum Wäschewaschen benutzen.
  • Kernseife, statt Rei-in-der-Tube: Ein Stück Kernseife ist billig, überall zu bekommen und extrem ergiebig. Außerdem ist es leichter und nimmt weniger Platz weg als Reisewaschmittel in Tuben. Muss ich sonst noch was sagen?
  • Deo - Stick statt Spray oder Roll-On. Es gilt das gleiche wie bisher: Kann nicht auslaufen, hält länger, wiegt weniger (bzw. nicht mehr) und braucht weniger Platz. Mein Tipp: Speick Deo Stift - sehr ergiebig und angenehm.
5. Funktionsklamotten
Beim Motorradfahren und Wandern (unseren zwei Hauptbeschäftigungen beim Reisen) sind eh Funktionsklamotten angesagt. Also Kleidung die schnell trocknet, einen guten Feuchtigskeitstransport bietet und pflegeleicht ist. Aber inzwischen gibt es ja Funktionsklamotten die sich auch so tragen lassen und damit helfen wieder Gewicht und Volumen zu sparen:
  • Funktionsklamotten sind meist extrem leicht und haben ein kleines Packmaß
  • Sie trocknen schnell und lassen sich deshalb häufig waschen
  • Sachen aus Naturfasern, wie Wolle, haben zudem den Vorteil das man sie auch mal 2,3 Tage länger tragen kann ohne gleich zu stinken. 
Wir haben sehr gute Erfahrungen mit den IceBreaker Produkten gemacht. Die sind aus 100% Merinowolle und halten ein tolles Körperklima. Ideal auch als Schlafwäsche, wenn es abends mal kälter wird.

6. Wenns kälter wird - Zwiebelprinzip
Bei unserer Reise durch Nepal und Thailand (siehe auch 2malweg.blogspot.de) haben wir von tropischer Hitze, bis -10 Grad alles gehabt. Und wir haben auch festgestellt, das es auch in Thailand empfindlich kalt werden kann. Gut wenn man dann seine Klamotten so gewählt hat, das es durch überananderziehen wärmer und wärmer wird. Im Norden Thailands hat das dann so ausgesehen zum Beispiel:

1. Schicht: Dünnes Funktionsshirt (IceBreaker) und lange Unterhose (IceBreaker)
2. Schicht: T-Shirt oder Baumwollhemd
3. Schicht: Fleece
4. Schicht: Wollpulli
5. Schicht: Wanderjacke oder Softshell

Die lange Unterhose und das Wollshirt bleiben dann zum Schlafen auch gleich an :-).

Meine Erfahrung bei Funktionsklamotten ist auch, das es sich durchaus lohnt auf Marke & Qualität zu achten. Mein Fleece z.B. ist das leichtestes und dünnste das ich gefunden habe und gibt trotzdem richtig schön warm. Das spart Gewicht, Platz und hilft beim Zwiebelprinzip.

7. Was man liebt soll man loslassen
Vielleicht geht's euch wie mir: Man nimmt immer mal etwas mit, von dem man überzeugt ist, das man es braucht, anzieht, etc. und am Ende der Reise stellt man fest - es wurde nicht einmal benutzt. Auch wenn es schwerfällt - man kann sich von solchen Sachen auch mal während der Reise trennen. Wenn man merkt das man etwas eingepackt hat, das man mit hoher Wahrscheinlichkeit nie brauchen wird - weg damit. Verschenkt es. Je nach Land gibt es bestimmt jemanden der sich darüber freut. Egal ob es da ausgelesene Buch ist, oder das T-Shirt das zu nix passt. Besser als Wochen oder Monate lang totes Gewicht zu schleppen.

Was sind eure Tipps für Packen auf dem Moped oder im Rucksack?


Übrigens - die fetten Links führen zu den erwähnten Produkten auf Amazon. Wenn euch eines interessiert und ihr über Amazon kauft hab ich auch was davon.

2 Kommentare:

  1. Trotz Empfindlichkeit gegenüber Wollsachen bin ich mit der in Neuseeland auf Tour zufällig entdeckten Icebreaker Kleidung sehr zufrieden. Einmal hatte ich den Pulli nicht in die Mopedhose gestopft und stellte erst nach längerer Regenfahrt im Café fest, das der Pulli die Nässe aufgesaugt hatte - ohne dass mir kalt wurde! Danke für die anderen Tipps, werde ich beim nächsten Packen beherzigen. Ich würde hier noch die Kompressionssäcke mit Ventil von Ortlieb empfehlen.

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  2. Hi Tourentante, von den Icebreaker Sachen bin auch total angetan. Wobei es inzwischen auch gleichwertige Alternativen gibt. Wolle taugt auf jedenfall.

    Zum Thema Packsack: In hab einen eVac Dry Sack, den kann man per Membran komprimieren. Nimmt weniger Platz weg als die Ortlieb und ist leichter.

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